Georges Simenon | SCHLUSSLICHTER

F 1953 | 205 Seiten

INAHLT: Es geht um Steve und Nancy (verheiratet, Anfang dreißig), die sich im Auto von New York aus aufmachen, um ihre Kinder aus einem Feriencamp in Maine abzuholen. Bei den beiden hat sich der triste Alltag schon dermaßen negativ ins Gefühlsleben eingefressen, dass sich Steve nur noch mit jeder Menge Alkohol über Wasser zu halten weiß. Auf halber Strecke kommt es wegen Kleinigkeiten zum handfesten Streit zwischen den beiden. Nancy verlässt Steve und fährt mit dem Bus weiter; Steve gibt sich in einer Highway-Bar ordentlich die Kante. Die Ereignisse spitzen sich zu, als ein entflohener Häftling Steves Zustand zur weiteren Flucht ausnutzt. Aber auch Nancy kommt nicht beim Feriencamp an. Alles steuert auf eine große Tragödie zu … Aber ich will nicht zu viel verraten.

FORM: Im Gegensatz zu MONSIEUR HIRE und DIE KATZE ist SCHLUSSLICHTER recht dialoglastig, was das Lesen sehr erleichtert. Man fliegt förmlich über die Seiten, und durch die Gespräche werden die Figuren auch sehr gut beschrieben. Ich fühlte mich gut unterhalten, auch wenn das letzte Viertel fast ZU tragisch war. In einem Buch, das ich im Bus mal so weglesen möchte, habe ich einen solchen Tiefgang gar nicht erwartet, passte irgendwie nicht zum Reiseumfeld. Aber das war mein Fehler, dem Roman gebe ich trotzdem fünf Sterne.

FAZIT: Das war bestimmt nicht mein letzter Simenon (ein paar weitere stehen in der Vitrine schon bereit), aber jetzt ist erstmal genug…

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