Meg Wolitzer | DIE INTERESSANTEN

USA 2013 | 608 Seiten
OT: »The Interestings«
DuMont Verlag
ISBN: 978-3-832-19745-2

INHALT: 1974 treffen in einem Sommercamp in Neuengland sechs Teenager aufeinander und schließen eine Verbindung, die ihr ganzes Leben lang halten wird. Das Sommercamp ist für kunstaffine Jugendliche wohlhabender Eltern gedacht und soll ihre Kreativität wecken und fördern, und in ihrer pubertären Überheblichkeit nennen sich die sechs Freunde »Die Interessanten«. Die Jahre vergehen und trotz des vielversprechenden Starts ins Erwachsenenleben meint es das Schicksal nicht mit allen gleich gut. Freundschaft, Ehe, Familie und Erfolg, alles wird im Lauf der Jahrzehnte auf die Probe gestellt.

FORM: Meg Wolitzer ist mit DIE INTERESSANTEN ein typisch amerikanischer Bildungsroman gelungen, der einen Zeitraum von etwa vierzig Jahren abdeckt. Die Handlung wird, bis auf wenige Ausnahmen, chronologisch erzählt. Die Sprache ist leicht und mit vielen Querverweisen in die Bereiche Kunst, Literatur, Film und Musik gespickt. Auch die großen Themen der amerikanischen Politik (Watergate, die Reagan-Ära, 9/11) werden behandelt. Es wurde also an alles gedacht…

FAZIT: Trotzdem hat mich der Roman lange kalt gelassen. Keiner der Interessanten hatte es mir wirklich angetan, nicht die kluge Jules, nicht der kreative Ethan, nicht die schöne Ash. Lediglich Jules‘ Ehemann Dennis, ausgerechnet einer von außerhalb des elitären Kreises, war mir von Anfang an symphatisch. Erst etwa bei der Hälfte konnte ich mich für die Figuren und ihre Geschichten erwärmen, was mich dazu bewegt, einen Stern zu behalten. Bleiben aber noch vier wohlmeinende Sterne übrig, inklusive Leseempfehlung für laue Sommerabende.

p.s.: Ich bin normalerweise nicht empfindlich was Druckfehler angeht, aber in der mir vorliegenden Erstauflage von 2014 wimmelt es nur so von falschen Buchstaben und fehlenden Zeichen. Da hätte Dumont vor der Veröffentlichung ruhig nochmal rübergehen können.

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