Leo Perutz | DER SCHWEDISCHE REITER

VÖ: 1936 | 256 Seiten

INHALT: Perutz‘ DER SCHWEDISCHE REITER spielt im frühen 18. Jahrhundert in Schlesien. Es beginnt mit einem kurzen Abriss der Memoiren Maria Christines von Blohme. Der Leser erfährt in dieser knappen Vorgeschichte, dass ihr Vater (ebenjener schwedische Reiter,) als sie noch ein Kind war, in den schwedisch-russischen Krieg ziehen musste, sie aber trotz der enormen Entfernung fast jede Nacht für eine Viertelstunde besuchte, um zu sehen wie es ihr ging. Irgendwann kommt die Meldung, dass der Vater vor Wochen schon im Kampf an der Front gefallen war. Maria Christine kann das nicht glauben, hatte er doch letzte Nacht noch an ihr Fenster geklopft. Zauberei? Ein Irrtum? Oder war es nur der Geist ihres geliebten Vaters gewesen? Wie das möglich sein konnte, davon handelt der dann folgende Roman.

Leo Perutz entfaltet gekonnt die Geschichte zweier Männer, die mehrmals ihre Identitäten tauschen. Eigentlich ist in der Vorgeschichte schon alles erzählt. Der Bogen spannt sich jedoch über mehrere Jahre und endet wieder bei der Todesnachricht. Nun ist der Leser aber schlauer und es wird alles klar.

FAZIT: Geschrieben in einem märchenhaften Ton im Stil der Gebrüder Grimm, liest sich DER SCHWEDISCHE REITER zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. Man kommt aber schnell rein und wird mit einer schöne, zauberhaften Geschichte belohnt. Man kann den Roman dem Magischen Realismus zuschreiben. Damit ist er ein Vorreiter dieser Gattung, die erst in den 1950ern und 60ern ihre Blütezeit hatte. Hat mir sehr gefallen – fünf Sterne.

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