Martin Suter | DIE DUNKLE SEITE DES MONDES

CH 2000 | 315 Seiten

INHALT: Der bodenständige Star-Anwalt Urs Blank nimmt aus einer Laune heraus an einer Pilzverkostung (Ihr wisst schon …) bei einer Gruppe Alt-Hippies teil. Unter Blanks Pilzen befindet sich aber auch ein übler, der ihm den Trip zur Hölle macht und in seiner Psyche eine dunkle Seite freilegt, die sein ganzes weiteres Handeln beeinflusst. Nach dieser Erfahrung ist Blank nicht mehr derselbe. Ihm fehlt jede Spur von Mitgefühl, er ist kaltherzig, egoistisch, von einem animalischen Trieb erfüllt. Sein profanes, weltliches Leben ist nicht mehr von Belang. Es zieht ihn in den Wald, wo er für sein Überleben vor nichts zurückschreckt. Nach kurzer Zeit sind nicht nur die Polizei, sondern auch Blanks berufliche Kollegen und Kontrahenten auf der Spur…

FORM: Suter schreibt schnörkellos in kurzer, klarer Prosa; für meinen Geschmack fast zu nüchtern. Die Story hält die Spannung die ganze Zeit oben, auch wenn manche Szenen aus Blanks Anwaltsleben etwas farblos und beliebig wirkten. Mich beschlich der Verdacht, dass Suter ganz dringend viele Genres zusammenschustern wollte: Drogen-Psychogramm, Wirtschaftsthriller, Kriminalroman, sogar Naturführer … von allem findet man etwas. Aber irgendwie war die ganze Anwaltsseite nur Beiwerk, um Blank ein paar Antagonisten entgegenzustellen.

FAZIT: Alles in allem solide Handwerkskunst, nicht mehr, aber auch nicht weniger – vier Sterne.

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