Simon Beckett | DER HOF

UK 2014 | 460 Seiten

INHALT: Der Engländer Sean ist in Frankreich auf der Flucht. Als ihn sein Auto nicht mehr weiter bringt, klettert er irgendwo in der Provinz über einen Zaun zu einem großen, verwucherten Anwesen. Als er versucht ein Vesteck zu finden, tritt er in ein Tellereisen, das ihm fast den Fuß abreißt. Auf dem Hof wohnt der alte Arnaud und seine Töchter Mathilde und Gretchen, die ihn wochenlang pflegen, bis er wieder »auf den Füßen steht«. Als Gegenleistung macht er sich auf dem Hof nützlich so gut er kann. Nach und nach bemerkt Sean, dass die eigenbrödlerische Familie eine böse Vergangenheit hat und der Hof dunkle Geheimnisse vor der Außenwelt verbirgt.

FORM: Kennt Ihr den Verrückten im Bus auf Youtube? »WAS PASSIERT DENN? PASSIERT DENN DA ENDLICH MAL WAS?« Diese Sätze sprangen mir bei der Lektüre dieses Romans ständig im Kopf rum. Es ist einfach nicht zu beschönigen: In diesem Buch passiert nichts! 400 Seiten lang beobachtet man Sean dabei, wie er eine Mauer verputzt oder Arnaud beim Schweine schlachten hilft. Zwischendurch gibt’s ein paar Turteleien mit den engelsgleichen Töchtern und Ärger mit der Dorfjugend. Ach, und wie der Fuß verheilt, wird auch sehr ausführlich beschrieben.

Ehrlich gesagt hatte ich von Simon Beckett keine große Kunst erwartet, dass er mich aber wenigstens ein paar Lesestunden lang gut unterhält, hatte ich schon gehofft. Pustekuchen! Die Story ist so flach wie die Charaktere, der Schreibstil so schlecht wie das „große Finale“. Nach etwa 200 Seiten wusste ich, wie alles ausgehen wird, und ich bin bei so was wahrlich keine Blitzbirne.

FAZIT: Ich möchte noch nicht vorgreifen, wir haben ja erst September, aber dieses Buch ist auf dem besten Weg, die Gurke des Jahres zu werden. Unfassbar hohl und literarisch nicht der Rede wert – 1 müder Stern.

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