Peter Carey | MEIN LEBEN ALS FÄLSCHUNG

AUS 2003 | 285 Seiten

INHALT: Um einen verhassten Kritiker und Publizisten übers Ohr zu hauen, erfindet der Autor Christopher Chubb den genialen Dichter Bob McCorkle. Er schreibt einige obskure Gedichte voller Metaphern, Rätsel und Anspielungen unter McCorkles Namen und ködert den Kritiker mit der Aussicht auf Ruhm und Ehre, diese revolutionäre Lyrik veröffentlichen zu können. Es handelt sich aber nur um prätentiösen Scheiß, völlig sinnfreie Tralala-Dichtung. Als der ganze Spaß auffliegt und es zu Gerichtsverhandlungen kommt, erscheint Chubb ein Mann der vorgibt, der echte Bob McCorkle und sich seiner Fiktivität bewusst zu sein. Der »echte« McCorkle ist mit seinem erdachten Dasein aber ganz und gar nicht zufrieden und macht Chubb das Leben zur Hölle. Jahre später macht sich die Publizistin Sarah Wode-Douglass auf die Suche nach Chubb und den Manuskripten McCorkles.

FORM: Peter Careys verwirrendes Spiel um fiktive Identitäten und lebendige Fälschungen ist auf höchstem Niveau geschrieben. Eigentlich ist die ganze Story ein langer Bericht, den Chubb Sarah gegenüber erzählt. Die einzelnen Handlungsstränge innerhalb dieses Berichts verschachteln sich aber ineinander, sodass man schon sehr aufpassen muss, wer gerade spricht. Dass es in dem Roman keine Anführungszeichen gibt, erschwert die Sache erheblich. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Anspielungen und Querverweise auf die britische Dichterwelt; das mag ganz interessant sein, war mir persönlich aber too much.

FAZIT: Gute Story, tolle Charaktere, aber hier und da zu aufgeblasen – 4 Sterne.

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