William Boyd | SOLO

UK 2013 | 365 Seiten

In Windeseile durchgeritten. War auch nicht schwer. Las sich flüssig von der Hand weg. Was irgendwie auch schon der Kritikpunkt ist…

INHALT: Die Story ist ein waschechter Bond-Plot auf drei Kontinenten: lakonisch, zum Teil sehr brutal und bis ins Detail durchgestylt. Bond kann alles, Bond weiß alles, Bond schafft alles. Er beendet einen Bürgerkrieg in Westafrika, gerät zwischen die Fronten mehrerer Interessengruppen und zieht nach dem Verlust seiner Angebeteten auf eigene Faust ein blutigen Rachefeldzug durch. Beim Lesen hatte ich die ganze Zeit Connery vor Augen, der passte am besten zum 60er-Jahre-Kolorit.

FAZIT: Stilistisch orientiert sich William Boyd sehr stark an Flemings alter Schreibe. Never change a running system, kann man da sagen. Ich aber meine, der Agententhriller hat in den letzten fünfzig Jahren so einiges an Entwicklung durchgemacht, was in SOLO komplett fehlt. Fleming war zu seiner Zeit ohne Frage ein Meister, das ist aber auch schon ewig her. Für einen Roman von 2013 reicht das vorn und hinten nicht. Zu klassisch, zu glatt, zu abgedroschen. Keine Haken, kein Fortschritt, kein Gewinn. Das macht das Ganze nur mäßig spannend – 2 Sterne.

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