William Faulkner | ALS ICH IM STERBEN LAG

USA 1930 | 248 Seiten
OT: »As I Lay Dying«
Rowohlt Verlag
ISBN: 978-3-498-02133-7

INHALT: Addie Bundren ist tot. Die ärmliche Farmersfrau hinterlässt fünf schwierige Kinder und einen tumben Ehemann, dessen Leben auch so schon kein Zuckerschlecken ist. Die Hinterbliebenen betten den Leichnam in einem Sarg auf ein Maultiergespann und brechen auf ins vierzig Meilen entfernte Jefferson, wo Addie begraben werden soll, bei ihrer Familie, so ihr Wunsch. Während die Leiche auf dem Wagen langsam verwest und allmählich zu stinken beginnt, steht der Trauerzug vor immer neuen Problemen, die zu bewältigen sind – eine Tour de Force, auf der jeder der Beteiligten an seine Grenzen stößt, sei es physisch oder psychisch.

FORM: Faulkner arbeitet bei ALS ICH IM STERBEN LAG mit Perspektivwechseln: Jedes der kurzen Kapitel ist eine Art Bericht, jeweils von einer anderen Figur geschrieben, mit anderen Gedanken, anderen Ansichten, anderem Niveau. Die unterschiedlichen Blickwinkel ergänzen sich gegenseitig und bieten dem Leser nach und nach ein umfassendes Bild über die Außen- und Innenwelt der Charaktere. Die Sprache ist schroff und kalt, wie das Land in dem die Geschichte spielt, geizt aber nicht mit Metaphern.

FAZIT: Ein unglaublich intensiver Text. Die Charaktere sind mit all ihren Fehlern, ihrer offenkundigen Einfältigkeit, ihren egoistischen Absichten wunderbar beschrieben. Die Kapitel wirkten auf mich seltsam codiert, sodass ich am Ende das Gefühl hatte, irgendetwas übersehen zu haben. Auch beim Lesen musste ich immer mal wieder ein paar Kapitel zurückblättern, um eine wichtige aber überlesene Information zu finden, was dem Lesespaß aber kein Ende bereitet hat – Endlich mal ein Roman, in den man sich voller Freude bis zur Hüfte eingraben kann! Ein Buch, das förmlich nach einen Re-Read schreit, was ich ihm auch gerne irgendwann erfüllen werde. 5 Sterne – Meisterwerk!

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