Christoph Ransmayr | DIE SCHRECKEN DES EISES UND DER FINSTERNIS

A 1984 | 252 Seiten

INHALT: Ransmayr erzählt die Geschichte der Nordpolexpedition von Carl Weyprecht und Julius Payer, die in den 1870er Jahren, die mit ihrem Schiff ‚Tegetthoff‘ im Packeis nördlich von Nowaja Semlja für zwei Winter eingeschlossen waren. In dieser langen, teils sonnenlosen Zeit, bei Temperaturen von bis zu -40°C, gelang den Kommandanten und ihrer Crew Erstaunliches. Unter größten Opfern erreichten sie den 82. Breitengrad (eine bis dato unerreichte Polnähe), entdeckten ein unbekanntes Archipel, das sie Kaiser-Franz-Joseph-Land nannten, machten tagelange Forschungsmärsche von hunderten von Kilometern, und gingen, als sie ihr Schiff endgültig aufgeben mussten, zu Fuß(!) über das Packeis zurück zur Zivilisation.

Ransmayr erweitert die exakt recherchierte Expeditionsgeschichte um die Reise des (fiktiven) Joseph Mazzini, dem Nachkommen eines der Matrosen an Bord der ‚Tegetthoff‘. Fernweh und Abenteuerdrang locken ihn in Arktis, wo er auf den 100 Jahre alten Spuren seines Vorfahren wandeln will. Aber er findet dort nur ein entzaubertes, bedeutungsloses Land. Die Zeit der Abenteuer scheint vorbei.

FAZIT: Der Roman liest sich sehr gut. Ransmayr versteht es, den Leser die Kälte, die Ängste, die ewige Dunkelheit spüren zu lassen. Aufgelockert wird das Ganze durch Illustrationen der Expedition und Tagebucheintragungen verschiedener Crew-Mitglieder. Grandios – fünf Sterne.

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