F 1964 | 175 Seiten
Simenon erzählt die Geschichte einer Affäre, die in einer Tragödie gipfelt, gewohnt meisterhaft, mit vielen Vor- und Rückblenden. Die Charaktere sind sind exakt beschrieben, ihre Taten und Gedanken nachvollziehbar. Das einzige, was mich gestört hat, waren die klischeehaften Rollenbilder: Der Mann bringt das Geld nach Hause und darf regelmäßig mit seinen Trieben Gassi gehen; die Frau hält Haus und Hof sauber und kümmert sich ums Essen. Wobei man hier natürlich berücksichtigen muss, dass der Roman schon fünfzig Jahre auf dem Buckel hat; da war das ländliche Nordfrankreich wohl noch nicht so weit. Ansonsten klare Leseempfehlung – vier Sterne.