Mein Lesejahr 2018

Ihr Lieben! In ein paar Stunden ist das Jahr schon wieder rum – Zeit, ein bisschen in Erinnerungen zu schwelgen.

2018 war ein aufregendes Jahr für mich. Nicht nur im Privatleben, auch in der Bloggerwelt gab es einiges zu feiern, zu bejubeln und zu bestaunen. Zu den größten Events zählten natürlich die Besuche der Buchmessen in Leipzig und Frankfurt, die mir sehr viel Spaß gemacht haben. Ich habe jede Menge interessanter Leute kennengelernt, Massen an literarischem Input eingefangen und viel positives Feedback für meinen Blog bekommen – auch von Leuten, von denen ich das gar nicht erwartet hätte –, was im September im Finale für den Buchblog-Award gipfelte. Und auch wenn es am Ende nicht ganz gereicht hat, allein schon dort zwischen all den Finalisten zu sitzen, all den kreativen Köpfen, mit denen ich ein so schönes Hobby teile, war ein unfassbares Gefühl. Liebe Grüße an dieser Stelle an alle Mitnominierten und vielen Dank alle, die für mich gevotet haben!

Außerhalb des Blogs war ich regelmäßiger Gast in der Literatursendung des Rostocker Radiosenders LOHRO, eine Aufgabe, der ich mich seit Anfang des Jahres stelle, die ich sehr genieße und auch im nächsten Jahr fortführen möchte. An jedem letzten Sonntag im Monat wurde ich vom Moderator eingeladen und durfte über die Bücher sprechen, die mir wichtig sind. In den ersten Monaten war ich extrem angespannt, da ich nicht gerade der geborene Freiredner bin. Ich komme beim Reden manchmal ins Stolpern und weiß nicht mehr, wie ich den Satz begonnen habe und ihn nun beenden muss. Mittlerweile ist die Anspannung einer angenehmen Konzentration gewichen, gestützt von dem Wissen, dass mir niemand für einen verpatzten Satz den Kopf abreißt. Diese Radiotermine werde ich im nächsten Jahr unbedingt beibehalten. Liebe Grüße an die LOHRO-Redaktion und vielen Dank an Ralph, für die vielen Tipps beim Ultrakurzwellenreiten!

Zeit für etwas Statistik: In diesem Jahr habe ich 54 Bücher mit insgesamt knapp 18.000 Seiten gelesen. Das macht rund 50 Seiten pro Tag, was für meine Verhältnisse recht ansehnlich, und in meinem ziemlich vollen Alltag kaum noch zu steigern ist. Die meisten Bücher haben mir gut bis sehr gut gefallen, nur wenige waren mäßig oder gar schlecht. (Dennoch gab es auch in diesem Jahr wieder einen Roman, der den sprichwörtlichen Vogel abgeschossen hat, doch dazu später.)

Hier meine Top-Ten des Jahres 2018 in der Reihenfolge der Lektüre

Andreas Maier | DIE STRASSE
Angelika Klüssendorf | DAS MÄDCHEN
Joshua Cohen | BUCH DER ZAHLEN
Jesmyn Ward | SINGT, IHR LEBENDEN UND TOTEN, SINGT
Petra Piuk | TONI UND MONI
Wolfgang Herrndorf | SAND
Inger-Maria Mahlke | ARCHIPEL
Philipp Weiss | AM WELTENRAND SITZEN DIE MENSCHEN UND LACHEN
Paul Beatty | DER VERRÄTER

Moment – das waren erst neun. Ein Titel fehlt noch (und wer meinen Blog aufmerksam liest, weiß auch schon, welcher das ist). Es gab nämlich im Frühjahr diesen einen Roman, diese wunderbare Vater-Sohn-Geschichte, dieses Geistermärchen, diesen Geniestreich, der mich wie kein zweites Buch in diesem Jahr vom Hocker riss. Ein solch eigentümlicher, aberwitziger und innovativer Text war mir bis dato noch nicht untergekommen, und selten war ich mir sicherer: Das ist Weltliteratur! Meine sehr verehrten Damen und Herren, der Preis für mein persönliches Buch des Jahres geht an:

… Trommelwirbel …
George Saunders | LINCOLN IM BARDO
… Applaus!

Die diesjährige Gurke des Jahres geht an Laetitia Colombani für ihr furchtbares Machwerk DER ZOPF. Ein Buch, das vor Klischees und Gemeinplätzen nur so strotzt und in seiner ganzen Vorhersehbarkeit einer Frechheit nahekommt. Selten hat mich ein Roman dermaßen verärgert und der Wunsch, ein Buch in die nächste Mülltonne zu pfeffern, war noch nie so groß. Fun-Fact am Rande: DER ZOPF war mein einziger wirklicher Verriss dieses Jahr und – wenn man der WordPress-Statistik trauen kann – der mit Abstand meistgeklickte Beitrag 2018. Vielleicht sollte ich öfter mal ins Bestseller-Regal greifen…

Für das kommende Jahr habe ich mir vorgenommen, auf meinem Blog öfter Storybände zu besprechen. Ich lese sehr gern Kurzgeschichten und Erzählungen, allerdings immer nur mal nebenbei und in ständig wechselnden Büchern. Da sind Rezensionen recht schwierig zu schreiben. Aber allein in den nächsten Monaten kommen so viele interessante Storybände auf den Markt, dass ich das starke Bedürfnis habe, auch hierzu meinen Senf abzugeben.

Ansonsten mache ich einfach so weiter, wie bisher, und genieße, was kommt. In diesem Sinne wünsche ich Euch einen unfallfreien Rutsch ins neue Jahr!

Vielen Dank für Eure Treue!
Beste Grüße von der Ostsee!
Euer Bookster aus Rostock…

8 Gedanken zu “Mein Lesejahr 2018

  1. Ich wünsche ein frohes neues Jahr mit vielen wunderbaren Büchern! Dein Blog ist ja einer meiner liebsten und ich freu mich, dass wir uns auch persönlich kennengelernt haben! Mach weiter so, viele liebe Grüße!

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  2. Danke für diese schöne Zusammenfassung! Besonders freu ich mich auch auf den Weltenrand und auf Toni und Moni, eins davon werde ich noch dieses Jahr beginnen 😉
    Und auf die Storybände-Rezensionen und Tipps dazu bin ich besonders gespannt!
    LG Lucia

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